Mörderjagd entlang der Ruhr

von Klaus Heimann

Was steckt dahinter, wenn ein Profikiller einen Studenten umbringt und seine Leiche vor dem Haus ablegt, in dem seine Eltern wohnen? Oberkommissarin Thea Terschüren ist von Anfang an klar, dass das Motiv für den Mord nicht in der Person des Opfers begründet liegen kann.

Ein paar Tage tappt sie im Dunkeln – dann kommt Licht in die Hintergründe der Tat. Gemeinsam im Team stechen die Kripobeamten eine Blase an, die weit über den Mord hinausgeht, und in einer Mörderjagd entlang der Ruhr gipfelt …

ca. 286 Seiten, ISBN 978-3-947848-80-5 Erschienen: März 2024.


Anna Ramgard

5,0 von 5 Sternen Ruhrgebietskrimi
Rezension aus Deutschland vom 12. März 2024

Nachdem Sigi Siebert bisher immer von seinen alten Fällen berichtet hat, geht nun die nächste Generation auf Verbrecherjagd. Thea, genannt Möhren, diesen Spitznamen hatte ihr Sigi noch verpasste, und ihr Ehemann Erich dürfen nun nach einigen Schwierigkeiten gemeinsam Morde aufklären. Die Leiche eines jungen Mannes wird direkt um die Ecke vom Polizeipräsidium vor dem Haus seiner Eltern aus dem Auto geschmissen. Wieso musste der Student sterben und warum wurde seine Leiche nicht versteckt, sondern so präsentiert? Ein jungen Kollege kann die Spur des Killer am Düsseldorfer Flughafen schnell aufnehmen, doch leider entwischt er ihnen doch noch. Der Vater des Toten ist leider auch keine große Hilfe bei den Ermittlungen, er arbeitet ständig, statt sich um seine Familie zu kümmern. Nachforschungen im Studentenheim bringen die Kripo zum Freund des Opfers, der aber auch keine relevanten Aussagen machen kann. Doch schon bald entdecken die Ermittler das Versteck, in dem der junge Mann einige Tage verbracht hat, und der Pächter ist kein unbeschriebenes Blatt.
Ein sehr leiser Krimi, bei dem wir die Arbeit der Ermittler beobachten, die Zusammenarbeit der Abteilungen erleben und die Schlüsse nachvollziehen, die aus neuen Erkenntnissen gezogen werden.
Wir erleben ein Ehepaar, das liebevoll miteinander umgeht, dass sich unterstützt und sich gut einschätzen kann. Aber dann wird es doch noch einmal richtig spannend und gefährlich für Möhrchen. Alles in allem eine Regionalkrimi wie ich ihn mag.


Gaby Hochrainer:

5,0 von 5 Sternen Mörderjagd durchs Ruhrgebiet
Rezension aus Deutschland vom 20. April 2024

Gleich auf der ersten Seite lerne ich den bisher absolut zuverlässigen Berufs- und Auftragskiller, der sich Antonius Waldtreter nennt, kennen. Scheußlich, wie der den toten Studenten Holger Grothus einfach aus dem Wagen vor die Haustür seines Elternhauses, in unmittelbarer Nähe des Polizeipräsidiums, schmeißt und verschwindet.
Theodora „Thea“ Terschüren, die wegen ihrer roten Lockenmähne von den meisten Kollegen nur „Möhrchen“ genannt wird und ihr Mann Erich beim Kommissariat 11 der Kripo in Essen versuchen alles um dem Mörder des jungen Mannes so schnell wie möglich auf die Spur zu kommen. Unterstützt werden sie bei der „Mörderjagd an der Ruhr“ von ihrem jungen türkischen Kollegen Korkmaz Wolff, den alle nur Kurt nennen.

„Mörderjagd an der Ruhr“ von Autor Klaus Heimann ist eher ein Krimi der leisen Töne. Eine unterschwellige Spannung macht sich ab der ersten Seite breit, steigt kontinuierlich an und hält sich bis zur Auflösung ganz weit oben.
Hier steht, wie ich es gerne mag, die polizeiliche Ermittlung im Vordergrund, die durch die vielen Dialoge richtig verständlich und nachvollziehbar rüber kommt. Hier kommt auch sehr gut heraus, dass auch Kripobeamte, naja bis auf Kriminalrat Hund vielleicht, nur Menschen mit Ecken, Kanten, eigenen Wünschen und Bedürfnissen sind. Autor Klaus Heimann beschreibt alles sehr bildhaft und ich habe schnell meine Bilder im Kopf und füttere damit mein Kopfkino. Auch einige Ausdrücke, die ich aus dem Ruhrgebiet kenne, fließen hier und da ein und geben dem Fall den ruhrpöttischen Anstrich.
„Möhrchen“ und ihr Mann Erich bilden ein eingespieltes Duo. Nicht nur bei der ermittlungsrelevanten Arbeit, den Befragungen oder Verhören kennt jeder seinen Platz und weiß, was er zu tun hat.
Kurt fügt sich so toll in dieses Duo ein und zusammen bilden sie ein fast unschlagbares Team. Mit den dreien auf Ermittlungstour zu gehen und mich in ihre Gespräche und Gedanken hinein lesen zu können, hat richtig Spaß gemacht.
Auch in ihrem privaten Umfeld lerne ich vor allem Thea und Erich schon richtig gut kennen. Und auch da kommen die Beiden, so unterschiedlich sie auch sind, sehr sympathisch rüber. Auch Kurt würde ich sehr gerne noch näher kennenlernen.
Ich finde alle Menschen, die ich hier kennenlerne, sehr detailgenau und menschlich gut vorstellbar gezeichnet. Manche mehr sympathisch, andere eher weniger – wie im richtigen Leben.
Bei dem Fall selbst hatte ich schnell einen Verdacht, wer da mit drin hängen könnte. Aber als die Ermittlungen dann Fahrt aufgenommen haben und heraus kommt, warum Holger Grothus sterben musste, da war ich dann doch platt und vor allem entsetzt. Es ist für mich immer wieder unglaublich, wie weit Menschen für Geld und Erfolg gehen.
Hier bin ich mit den Ermittlern in Essen und Umgebung unterwegs. Und ich muss sagen, durch das viele Grün und die Wasserflächen, die hier immer wieder beschrieben werden, hat sich mein Bild vom grauen Ruhrpott zum positiven verändert. Vielleicht sollte ich auch an der Ruhr mal etwas länger urlauben. Reizen würde es mich schon.

Mein erster Krimi aus dem Ruhrkrimi-Verlag und mein erstes Buch von Klaus Hermann haben mich nicht enttäuscht. Ich konnte mit rätseln, habe mich auf falsche Fährten führen lassen und habe um das Leben von „Möhrchen“ gebangt. Vor allem aber hat sich der Fall zu meiner vollen Zufriedenheit nachvollziehbar aufgelöst.
Ich hoffe, Möhrchen, Erich und Kurt bekommen bald wieder einen neuen Fall zu klären. Da bin ich gerne wieder mit dabei.


Mörderjagd entlang der Ruhr von Klaus Heimann

Rezension vom Manuela Hahn (Lesenswertes aus dem Bücherhaus) vom 14.04.2024

Als großer Fan der Sigi Siebert-Krimis war ich gespannt, wie sich die neue Reihe entwickeln würde. Die Geschichten um Sigi Siebert, der in seiner Stammkneipe von seinen alten Fällen erzählte, hatten einen besonderen Charme. Nun übernehmen Thea, auch bekannt als Möhrchen, und ihr Mann Erich das Erbe, beide arbeiten weiterhin bei der Kriminalpolizei in Essen. Ergänzt wird das Team von ihrem jungen Kollegen Korkmaz Wolff, den alle nur Kurt nennen.

In diesem neuen Krimi wird der Student Holger Grothus ermordet, und seine Leiche wird vor dem Haus der Eltern abgelegt. Kurt findet trotz weniger Hinweise heraus, dass der Wagen, mit dem die Leiche transportiert wurde, ein Mietwagen ist, der am Flughafen abgestellt wurde. Als er und Erich dort ankommen, ist der Fahrer jedoch bereits verschwunden.

Das Ermittlerteam steht vor einem Rätsel, denn niemand scheint ein klares Motiv für den Mord zu haben. Einige Menschen in Holgers Umfeld verhalten sich jedoch seltsam. Sein Vater kehrt am Tag nach dem Fund der Leiche zur Arbeit zurück, statt sich um seine Familie zu kümmern, und seine Studienkollegin Sibel scheint mehr zu wissen, als sie zugeben will. Trotz der ruhigen Atmosphäre gibt es zahlreiche falsche Fährten und spannende Momente, die den Leser in Atem halten.

Ich war neugierig, wie ein Krimi im gleichen Umfeld und mit denselben Personen wie in den Sigi Siebert-Geschichten funktionieren würde, doch meine Sorge war vollkommen unbegründet. Möhrchen und Erich führen das Erbe Sigis würdig fort. Ihre Zusammenarbeit ist hervorragend, da sie sich perfekt ergänzen, da sie um die Stärken und Schwächen des anderen wissen. Gemeinsam mit Kurt finden sie jedes Puzzleteil, und das fertige Bild enthüllt dunkle Abgründe der menschlichen Seele.

Ich freue mich schon auf weitere Fälle mit Möhrchen, Erich und Kurt.


WAZ

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