von Wolfgang Gerlach
ISBN 978-3947-848-87-4
Taschenbuch 15,00 €
eBook 4,99€
Manch (interessiert vornüber) geneigte Leser:innen mögen es mit Spannung erwartet haben: Sèrecule Acheseaus zweites Abenteuer, in das er natürlich wieder unvermutet hineingezogen wird. Gleichwohl…
Im Western was Neues, denn das Sauerland ist definitiv einen Roadtrip der besonderen (natürlich wieder postfaktischen) Art wert, auch wenn Messer, Kugeln, Kriegsbeile… Und der Schatz? Findet Acheseau ihn vor dem Oberst und seinen Tramps? Von Meschede aus geht es über viele Stationen bis zum Sorpesee.
Wolfgang J. Gerlach hat mit Monsieur Acheseau einen Typ von Detektiv geschaffen, der so gar nicht in das Schema berühmter Meisterdetektive passt (auch wenn er den Anspruch erhebt) und der schon eine sehr spezielle Art hat, sich sprachlich auszudrücken. Um mit Curt Goetz zu sprechen: „Fremdworte sind Glückssache.“
Alfred Wolf
4,0 von 5 Sternen Parodie mit Sprachwitz
Bewertet in Deutschland am 13. Mai 2024
Ich habe das Buch mit Vergnügen gelesen. Sein größtes Plus ist der Sprachwitz!
Herausragend etwa: die Szenen an der Rezeption von Xavers Ranch, die Spekulationen über HSK oder
El Spe (!), überhaupt Situationskomik wie die Reaktion Acheseaus auf die Doppelkopfbegriffe, die an
sein Ohr dringen (wobei diese Szene ein Beispiel ist für die liebevoll-ironische Art, mit der der Autor
seinen Protagonisten begleitet: Acheseau wirkt als Franzose manchmal etwas ratlos angesichts deutscher Begriffe oder Gewohnheiten, gleitet dabei aber nie ins Lächerliche ab. So etwas zeichnet einen guten Autor aus!).
Sicher geraten auch mal Stellen kalauerhaft (etwa die Hinweise, dass Tiere ihre lateinischen Namen nicht
kennen).
Aber die Wortspiele, die Zahlenspiele (etwa das mit der Addition fünfstelliger Zahlen – woher kennt man so was?) oder auch versteckte Anspielungen (wie auf den Song „Don’t let me be misunderstood“) bereiten viel Spaß.
Die Spannung oder das Tempo der Handlung fallen demgegenüber sicher etwas ab – einige mögen mehr Krimi, mehr „Action“ oder mehr Karl May erwartet haben – dennoch bietet die Reise Acheseaus vom
Ausgangspunkt über die Schatzsuche bis zum Finale am Sorpesee durchaus einen logischen Handlungsverlauf und ein passendes Finale.
Das Inhaltliche ist aber auch nicht das Hauptaugenmerk des Autors – dieses mit dem Sprachlich-Satirischen vollendet zu kombinieren kann ohnehin kaum gelingen.
Schlussendlich ist also die große Stärke des Buchs, wie einleitend schon gesagt, der Sprachwitz, der nicht
zuletzt auch Verirrungen der modernen deutschen Sprache aufgreift.